Der Kompost, das schwarze Gold der Kleingärtner
Für uns Kleingärtner ist es schon Pflicht, auf der Parzelle einen Platz zu finden, um Gartenabfälle zu kompostieren. Der eigene Kompost liefert alle wichtigen Pflanzennährstoffe in idealer Zusammensetzung. Es verbessert den Boden und hält Obst und Gemüse gesund. Die Pflanzen nehmen die Nährstoff auf, die benötig werden. Es braucht keine weitere Zugabe an künstlichen oder organischen Düngemittel.
Welche Kompostierungsarten gibt es?
Wir unterscheiden drei verschiedene Arten der Kompostierung. Sie liefern allesamt gutem Kompost, erfordern aber unterschiedlich viel Aufwand. Vor allem gibt es große Unterschiede in der Zeit, dem man für fertigen Kompost braucht.
Zuerst denken wir an den klassischen Komposthaufen, dann gibt es den Schnellkomposter und Thermokomposter. Die beiden Letztgenannten sind geschlossene Systeme, die den Prozess deutlich beschleunigen.
Der klassische Komposthaufen
Gartenfreunde, die ihren Garten natürlich gestalten wollen, setzen auf den klassischen Komposthaufen. Hier wird oft in einer Ecke ein Plätzchen gefunden, um Grünschnitt, Gartenabfälle zu schichten. Von Zeit zu Zeit sollte der Kompost umgeschichtet werden, denn nur so bekommt man guten, gleichmäßig zersetzen Humus. Es dauert ein bis zwei Jahre bevor Sie den Kompost verwenden können.
Der Thermokomposter und der Schnellkomposter
Gärtner, die nicht so lange auf gutem Kompost verzichten möchten, nutzen den Thermokomposter. Hier gelangt man schon nach ein paar Wochen an das “schwarze Gold.”
Geschlossen Systeme halte die Wärme, die durch die Zersetzung freigegeben wird und regulieren die Feuchtigkeit im Inneren des Kompostes.
Beide System garantieren eine obtimale Belüftung des Materials. Besonders Im Thermokomposter wird die Wärme optimal gespeichert. Daher liefert er auch ein besonders schnelle Ergebnis.
Ein optimaler Kompostplatz besteht aus mindestens 2 Behältern. Im Ersten sammeln sie alle kompostierbare Abfälle und schichten daraus den zweiten Komposthaufen auf.
Mischen sie dabei grobe Abfälle, wie Strauchschnitt, mit feinen Abfälle wie Rasenschnitt. Feuchte Gartenabfälle mit trockenen Abfälle, Sie dürfen die Abfälle nicht verdichten, denn Sauerstoffmangel läßt den Kompost verfaulen. Ein Komposthaufen darf nicht stinken!
Nach drei bis vier Monaten setzt man den Kompost einmal um. Sie werden entweder im selben Behälter umgesetzt oder einfacher in einem dritten Behälter umgefüllt. Dieses Umsetzen fördert die Durchlüftung des Komposthaufens und führt dazu, dass sich das Volumen noch einmal erheblich reduziert. Nach dem Verrottungsprozess richt der dunkele Humus herrlich nach Waldboden.
Was gehört auf dem Kompost?
Diese Abfälle können Sie auf dem Kompost entsorgen:
Strauchschnitt, Staudenschnitt, Topfpflanzen, Schnittblumen, Herbstlaub, Eierschalen, Kleintierstreu, Zeitungspapier, Kaffeesatz, Teebeutel inc. Filter, Küchenpapier und Papiertaschentücher können problemlos kompostiert werden. Verdorbenes Obst und Rasenschnitt sollten wegen der Fäulnisgefahr dünn eingeschichtet werden.
Unkraut sollten Sie nur kompostieren, wenn es noch keine Samen gebildet hat. Wurzelunkräuter wie Giersch und Quecke müssen unbedingt gut eingetrocknet werden.
Anmerkung: Ich würde die letztgenannten Wildkräuter nicht kompostieren, da die Gefahr groß ist, dass sie sich weiter vermehren.
Diese Abfälle haben auf dem Kompost nichts verloren.
Speisereste, Fette und Öle, Backwaren, Hundekot, Zeitschriften, Metalle, Steine, Leder Kunstoff Tetrapacks und behandeltes Holz. Pflanzenteile, die sich mit Krankheiten infiziert haben, gehören in den Hausmüll.
Herbstlaub gehört auf den Kompost
Wenn im Herbst die Blätter fallen, kann man sie einfach mit dem Rasenmäher aufnehmen. Hierbei werden sie gleich geschreddert und mit Rasenschnitt gemischt. Im Herbstlaub sind kaum noch Nährstoffe, weil viele Bäume alle verwertbaren Inhaltsstoffe herausziehen.Gut lassen sich Blätter von Obstgehölze, Eberesche, Esche, Ahorn, Linde kompostieren.
Das Laub von Eiche, Kastanie , Birke und Walnuss enthält viele Gerbsäuren, die den Verrottungsprozess bremsen. Dieses Laub sollte nur in geringen Mengen auf dem Kompost gelangen. Mit etwas Steinmehl bestreut neutralisiert es die Gerbsäure.
Leben im Kompost
Es gibt unzählige Mikroorganismen, die den Rottungsprozess in Gang setzen.
Tief im inneren heizen mikroskopisch kleine, hitzeresistente Bakterien und Pilze den Kompost richtig ein.
In den ersten Wochen steigt die Temperatur so stark an, dass keine anderen Lebewesen existieren können.
Weiter außen siedeln sich mit der Zeit Nematoden, Springschwänze und Rollasseln an. Größere Tierchen wie Hundertfüssler, Raubmilben und Laufkäfer erkennt man ohne zusätzliche Sehhilfe.
Man sagt, dass in beiden Händen voller Kompost, mehr Leben existieren, wie Menschen auf der Erde leben.